Drittmittelprojekt Konzeptentwicklung Partizipative Jugendhilfe

Junge Menschen und Familien wissen selbst am besten, was sie für einen gelingenden Alltag brauchen – sie sind Expert*innen ihrer Lebenslagen und Bedürfnisse. Folgerichtig wurden mit der Verabschiedung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes die Beteiligungsrechte von Leistungsempfänger*innen und -berechtigten ausgebaut und selbstorganisierte Zusammenschlüsse zur Selbstvertretung (SOZ SV) als spezifische Beteiligungsform in § 4a SGB VIII eingeführt. Insbesondere junge Menschen und Personensorgeberechtigte sollen somit ermächtigt werden, Kritik, Bedürfnisse und Themen selbstbewusst und unabhängig in die Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe sowie auf gesamtgesellschaftlicher Ebene einzubringen. Die öffentlichen Träger sind ihrerseits angehalten, entsprechende Zusammenschlüsse anzuregen, zu fördern und auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit hinzuwirken.

Da bisher bundesweit keine konkreten Erfahrungen zur Umsetzung der Beteiligungsrechte nach §4a vorliegen, hat die Stadt Dresden die IU beauftragt, eine entsprechende Konzeption für die Implementierung zu entwickeln.

Die IU arbeitet dafür eng mit Vertreter*innen des Kinder- und Jugendbüros Dresden, des Kinder- und Jugendhilferechtsvereins Dresden sowie des Jugendamtes Dresden zusammen. Ebenso werden Betroffene, im Sinne einer gelebten Partizipation, aktiv in den Entwicklungsprozess mit einbezogen. Geplante Maßnahmen sind dabei wissenschaftliche Befragungen als auch niedrigschwellige Workshops/Hearings. Prozessbegleitend erfolgt die Aufarbeitung einschlägiger Fachliteratur zu Partizipationsformen und -strukturen in der Kinder- und Jugendhilfe. Das finale Konzept wird dem Jugendhilfeausschuss zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt. Abschließend sollen die Erfahrungen und Ergebnisse aus dem Prozess für die Fachöffentlichkeit aufgearbeitet werden.