IU Incubator AStra

Hintergrund:

Trotz Fortschritten in der Forschung zu Straßenjugendlichen bleiben viele Aspekte unerforscht, insbesondere bei spezifischen Gruppen wie queeren und geflüchteten Jugendlichen. Die zunehmende Wohnungsnot, wirtschaftliche Krisen und globale Fluchtbewegungen haben die Situation dieser Jugendlichen verschärft. Es besteht ein dringender Bedarf, ihre Lebenslagen detailliert zu untersuchen, um ein besseres Verständnis der Faktoren und Mechanismen zu entwickeln, die ihre Situation beeinflussen.

Projektziel:

Das Ziel des Projektes ist es, die Ursachen und Gründe für Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit bei Jugendlichen, ihre Entscheidung, ihr Zuhause zu verlassen, die Verläufe ihrer Straßenkarrieren sowie die genutzten Hilfestrukturen aus Sicht der Betroffenen nachvollziehend zu verstehen.

Forschungsfragen:

• Wie erleben und deuten Straßenjugendliche ihren Weg in die Obdach- und Wohnungslosigkeit?

• Welche Erfahrungen machen sie auf der Straße, und wie gestalten sie ihren Alltag?

• Wie gestalten sich die sozialen Beziehungen der Jugendlichen, insbesondere zu anderen Menschen auf der Straße, in Freundschaften, Partnerschaften und zur Familie?

• Welche Hilfestrukturen nutzen sie, und welche davon empfinden sie als nützlich oder nicht nützlich?

• Welche Strategien verfolgen sie, um die Straße als Lebensmittelpunkt zu verlassen?

Methoden:

Es werden qualitative Daten mittels problemzentrierter Interviews (PZI) erhoben, die tiefgehende Einblicke in die Lebenswelten der Jugendlichen ermöglichen. Die Datenerhebung erfolgt über Unterstützungseinrichtungen und durch direkte Ansprache auf der Straße.

Die Datenanalyse erfolgt multimethodisch:

• Einzelfallanalysen und Fallvignetten zur Identifikation von Schlüsselthemen.

• Fallvergleichende Kausal- und Prozessanalysen.

• Tiefenhermeneutische Analysen zur Erfassung latenter Sinngehalte.

• Fokusgruppendiskussionen zur partizipativen Validierung der Ergebnisse.