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KI im Recruiting

Was denken potenzielle Bewerber:innen über künstliche Intelligenz im Recruiting?

Künstliche Intelligenz (KI) hält Einzug in viele Bereiche unseres Lebens. Kein Wunder also, dass KI auch im Personalwesen angewendet wird. Personalverantwortliche nutzen KI-basierte Chatbots, setzen auf KI-gestütztes Social-Media-Recruiting und intelligente Matching-Tools – oder organisieren Bewerbungsprozesse mit Applicant-Tracking-Systems (ATS), einer Software speziell für die Herausforderungen im Recruiting.


Die repräsentative IU Studie „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“ beschäftigt sich nicht mit den Tools und Techniken der KI, sondern mit den Meinungen und Gefühlen von potenziellen Bewerber:innen zu künstlicher Intelligenz im HR (Human Resources). Und sie deckt auf, dass vielen Bewerber:innen gar nicht bewusst ist, ob und wann KI im Bewerbungsprozess angewendet wird.


Eine weitere zentrale Erkenntnis der IU Studie zu KI: Der Faktor Mensch ist für potenzielle Bewerber:innen essenzieller Bestandteil einer positiven Candidate Experience, also der Erfahrungen im Laufe des Bewerbungsprozesses. Viele befürchten, dass durch den Einsatz von KI zwischenmenschliche Aspekte in den Hintergrund rücken – und die große Mehrheit erwartet einen unpersönlichen Bewerbungsprozess. Alle weiteren Fakten und Meinungen gibt's hier für Dich im Detail.


Zur Studie als PDF

Studie zu KI im Recruiting: die Fakten

65,2 %

der Befragten haben negative Assoziationen, wenn Sie daran denken, dass künstliche Intelligenz im Bewerbungsprozess involviert ist.

43,0 %

denken, dass KI den Bewerbungsverlauf für sie verschlechtert.

65,2 %

vertrauen der Entscheidung nicht, die durch KI getroffen wird.

Unpersönlichkeit

ist mit 72,0 Prozent der meistgenannte Nachteil von KI im Bewerbungsprozess.

Chancengerechtigkeit

ist laut der Befragten eine Chance, wenn KI im Bewerbungsprozess eingesetzt wird.

88,5 %

der Befragten haben bewusst noch keine Erfahrung mit KI in einem Bewerbungsprozess gemacht.

Prof.in Dr.in Katharina-Maria Rehfeld, Professorin für Personalmanagement an der IU

KI im HR wird selten bewusst wahrgenommen

„Bewerber:innen ist der Einsatz von KI im Bewerbungsprozess häufig gar nicht bewusst. Außerdem ruft die Vorstellung von künstlicher Intelligenz im Recruiting bei einigen zunächst Skepsis hervor, da viele gar nicht wissen, wie und an welcher Stelle des Bewerbungsprozesses KI überhaupt ihren Einsatz findet. Wer einmal bewusst Erfahrung mit KI gemacht hat, 
ist in der Regel offener für ihren Einsatz. Es empfiehlt sich daher, die Anwendung
von KI-Technologien im Bewerbungsprozess transparenter zu machen. Ein offener Umgang mit KI hilft, Vertrauen aufzubauen und Vorbehalte gegenüber KI im Bewerbungsprozess abzubauen.“


Prof.in Dr.in Katharina-Maria Rehfeld
Professorin für Personalmanagement an der IU Internationalen Hochschule

Meinungen zu künstlicher Intelligenz im Recruiting

Fast zwei Drittel der Befragten haben negative Assoziationen zu KI im Recruiting. Die IU Studie zeigt im Detail, welche Befürchtungen dahinter stecken – und in welchen Bereichen potenzielle Bewerber:innen die Vorteile von künstlicher Intelligenz sehen. Hier einige Beispiele.

Die meistgenannten Nachteile zum Einsatz von KI im Bewerbungsprozess

Nachteile? KI im Recruiting ist „unpersönlich“ und „fehleranfällig“

„Unpersönlichkeit“ von KI im Bewerbungsprozess gilt für potenzielle Bewerber:innen als ihr größter Nachteil, gefolgt von möglichen Fehlern in der Programmierung sowie der Anfälligkeit für Verzerrungen und Stereotypen. Auch die Intransparenz, wann und wie KI im Bewerbungsprozess eingesetzt wird, sehen 41,5 Prozent der Befragten als einen Nachteil.


*Ausschnitt der Antworten auf die Frage: „Welche Nachteile sehen Sie generell im Einsatz von KI im Bewerbungsprozess?“?


Quelle: IU Studie „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“

80,5 Prozent sagen: Wird KI anstelle eines Menschen im Bewerbungsprozess eingesetzt, fühle ich mich weniger wertgeschätzt

Vier von fünf Befragte sagen: Durch KI fühle ich mich weniger wertgeschätzt

Zwischenmenschliche Aspekte leiden laut der Befragten unter dem Einsatz von KI im Recruiting, das zeigen mehrere Erkenntnisse der Studie. Unter anderem fühlen sich 80,5 Prozent der Befragten weniger wertgeschätzt, wenn KI anstelle eines Menschen im Bewerbungsprozess eingesetzt wird.


*Ausschnitt der Antworten auf die Frage: „Inwieweit stimmen Sie folgenden Aussagen zu?“


Quelle: IU Studie „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“

72,2 sagen: KI kann Benachteiligung aufgrund von Herkunft, Alter, Geschlecht etc. verhindern

Möglicher Vorteil: KI kann Benachteiligung verhindern

Trotz der Befürchtungen und genannten Nachteile sehen die Befragten auch Chancen im Einsatz von KI im Recruiting: Fast drei von vier stimmen der Aussage zu, dass KI eine Benachteiligung, z. B. aufgrund von Herkunft, Alter oder Geschlecht, verhindern kann.


KI ist laut der Befragten einerseits anfällig für Verzerrungen und Stereotypen, kann aber auch die Chancengerechtigkeit erhöhen. Alles eine Frage der Programmierung, erklärt IU Professorin Michaela Moser.


*Ausschnitt der Antworten auf die Frage: „Inwieweit stimmen Sie folgenden Aussagen zu?“


Quelle: IU Studie „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“

Prof.in Dr.in Michaela Moser, Professorin für Personalmanagement an der IU

KI denkt in Einsen und Nullen

„Künstliche Intelligenz kann helfen, Diskriminierung zu vermeiden und somit die Personalauswahl fairer zu gestalten. Dies setzt voraus, dass die KI-Algorithmen vorurteilsfrei programmiert werden. (...) Doch die künstliche Intelligenz hat gegenüber Menschen einen entscheidenden Vorteil hinsichtlich Gleichberechtigung: Sie denkt in Einsen und Nullen. Vorurteile oder subjektive Wertung sind ihr fremd, sie entscheidet rein auf Faktenbasis.“


Prof.in Dr.in Michaela Moser
Professorin für Personalmanagement an der IU Internationalen Hochschule

Knapp zwei Drittel der Befragten sehen die steigenden Nutzung von KI im Recruiting negativ

Mehr KI im Recruiting? Gefällt nur wenigen

Fast zwei Drittel der Befragten rechnen mit einer steigenden Nutzung von künstlicher Intelligenz im Recruiting. Allerdings stehen lediglich 36,6 Prozent von ihnen dieser Entwicklung positiv gegenüber.


*Antworten auf die Frage: „Wie empfinden Sie diese Entwicklung? (Nur Befragte, die denken, dass KI in Zukunft häufiger eingesetzt wird.)


Quelle: IU Studie „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“

Mittel und Maßnahmen, die Zweifel an KI im Recruiting reduzieren oder beseitigen

KI im Bewerbungsprozess: So lindern Unternehmen die Zweifel der Bewerber:innen

Unternehmen, die KI im Recruiting einsetzen, können die Skepsis der meisten Bewerber:innen reduzieren; vor allem indem eine persönliche Ansprechperson den Bewerbungsprozess begleitet oder Bewerber:innen zwischen Mensch und KI wählen können. Mehr Transparenz kann Zweifel ebenfalls reduzieren.


*Ausschnitt der Antworten auf die Frage: „Welche der folgenden Maßnahmen würden Ihre Zweifel an einem Bewerbungsprozess mit KI beseitigen?“ (Nur Befragte, die denken, dass KI in Zukunft häufiger eingesetzt wird, und diese Entwicklung als eher / nicht / gar nicht gut empfinden.)


Quelle: IU Studie „KI im Recruiting: Emotionen, Ansichten, Erwartungen“

Prof.in Dr.in Michaela Moser, Professorin für Personalmanagement an der IU

Künstliche Intelligenz ist die Zukunft

„Künstliche Intelligenz ist die Zukunft, und diese Entwicklung lässt sich auch im Personalbereich nicht mehr aufhalten. Ziel muss es sein, die Chancen der Technologie bewusst zu nutzen und Risiken zu reduzieren. Dies kann nur gelingen, wenn die neuen Technologien von den Bewerber:innen akzeptiert werden, was Aufklärung und Transparenz seitens der Personalabteilungen erfordert.“


Prof.in Dr.in Michaela Moser
Professorin für Personalmanagement an der IU Internationalen Hochschule

IU Studie KI im Recruiting

Künstliche Intelligenz: Studie zum Einsatz im Recruiting

Jetzt alle Studienergebnisse und Expert:innen-Meinungen nachlesen – in der IU Studie zu KI im Recruiting.

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