IU Magazin - Rund ums Studium Doktorarbeit schreiben

Die Welt der akademischen Forschung bietet Raum für ungezähmte Neugierde, leidenschaftliches Forschen und die unbändige Lust auf Wissen. Einer der Gipfel, den es für Dich zu erklimmen gilt, ist das Verfassen einer Doktorarbeit. Doch was genau ist eine Doktorarbeit und welche Herausforderungen kommen auf angehende Doktorand:innen zu? Genau das wollen wir uns näher ansehen. Deswegen beleuchten wir in diesem Artikel den Prozess des Schreibens einer Dissertation, von den ersten Formulierungen des Exposés bis hin zur Verteidigung Deiner Doktorarbeit vor der akademischen Gemeinschaft. 

Knapp in einem Satz zusammengefasst: Die Doktorarbeit, oder Dissertation, ist eine wissenschaftliche Arbeit, die neue Erkenntnisse liefert und Deine Fähigkeit unter Beweis stellt, eigenständige und umfangreiche Forschung zu betreiben. Es ist der wesentliche Bestandteil eines Promotionsstudiums an einer Universität, bei der Du die höchste akademische Würde, den Doktorgrad, erlangen kannst

In erste Linie arbeitest Du als Doktorand:in an Deiner Doktorarbeit und erarbeitest Dir so den Doktortitel. Darüber hinaus ist die Doktorarbeit auf persönlicher Ebene Deine Möglichkeit, besonders tief in ein Thema einzutauchen und es unter der Forschungslupe auseinander zu nehmen. So erfährst Du mehr über einen bestimmten Fachbereich und lernst auch Dich selbst besser kennen – vor allem da die Arbeit an einer Doktorarbeit auch manchmal Rückschläge und Frustration mit sich bringt.  

Aber zum Leben eines:r Doktoranden:in gehört mehr dazu: Mit der Arbeit an Deiner Doktorarbeit geht oft ein Lehrauftrag und die enge Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen am Lehrstuhl einher. So hast Du auch Möglichkeiten professionell zu Networken oder Freundschaften zu schließen. Im besten Fall findest Du in Deinem Doktorvater oder Deiner Doktormutter eine:n Mentor:in die Dich auf Deinem akademischen (und persönlichen) Weg voranbringt.  

Bevor Du Dich dem Schreiben der Doktorarbeit widmest, solltest Du die Voraussetzungen prüfen. Normalerweise ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium auf Masterniveau oder gleichwertig obligatorisch. Außerdem musst Du Dich auf Doktorandenstellen meistens bewerben. Das kann ein sehr informeller Prozess sein, wenn Du beispielsweise schon am selben Lehrstuhl Deine Masterarbeit geschrieben hast, aber es kann auch mit einer Art Vorstellungsgespräch verbunden sein.  

Wie viele Seiten hat eine Doktorarbeit? Diese Frage ist ebenso komplex wie die Dissertation selbst, dennoch liegt die meist geforderte Mindestseitenzahl meist im dreistelligen Bereich. Je nach Fach kann es aber sehr unterschiedlich sein, wie lang Deine Doktorarbeit wirklich ausfällt: Das hängt z.B. auch davon ab, wie viele Grafiken und Bildmaterial Du einbindest. Naturwissenschaftliche Arbeiten können durchaus kürzer sein, während geisteswissenschaftliche oft den Rahmen sprengen. 

Das Exposé ist der Eckstein des gesamten Vorhabens – hier legst Du dar, was Du wie erforschen möchtest. Es bietet Dir einen Startpunkt und gleichzeitig einen Rahmen, um Deine Doktorarbeit auf die Beine zu stellen. Oft ist Dein Exposé das Dokument mit dem Du und Dein:e betreuende:r Professor:in gemeinsam festlegen, welcher Fokus im Mittelpunkt Deiner Doktorarbeit steht und damit auch die Erwartungen auf beiden Seiten klären.

Auch eine Doktorarbeit entgeht nicht der Benotung, denn natürlich ist die Bewertung Deiner Doktorarbeit ein essentielles Kriterium für den Abschluss Deiner Promotion. Dabei werden Originalität, wissenschaftliche Relevanz und Qualität der Arbeit begutachtet. Die Benotung der Doktorarbeit reicht von „summa cum laude” für herausragende Leistungen bis hinunter zu „rite”, der gerade noch bestandenen Leistung. 

Längst ist der Begriff des „Ghostwriters” wohl den meisten ein Begriff. Und angesichts der Herausforderungen mag das Heranziehen eines Ghostwriters für Deine Doktorarbeit verlockend erscheinen, doch dies kann fatale akademische und rechtliche Konsequenzen haben. Es versteht sich von selbst, dass eine Dissertation Dein eigenes geistiges Eigentum sein sollte und jegliche Hilfe korrekt gekennzeichnet wird.  

Mit der Fertigstellung Deiner Arbeit ist nur die Hälfe geschafft: Denn wenn das Schreibwerk einmal ein Ende gefunden hat, wartet die Verteidigung der Doktorarbeit auf Dich. Die Verteidigung Deiner Doktorarbeit, oft als Disputation bezeichnet, ist die öffentliche Präsentation und Diskussion Deiner Forschungsergebnisse. Eine souveräne Darlegung Deiner Thesen und der methodischen Vorgehensweise ist das Ziel, um das Prüfungsboard zu überzeugen. Aber mit der richtigen Vorbereitung ist diese Verteidigung nur noch das i-Tüpfelchen auf Deinem Weg zu Deinem Doktortitel. 

Um Dich zu inspirieren, kann es hilfreich sein, schon vor Start Deiner Arbeit Doktorarbeit-Beispiele aus Deinem Fachgebiet zu recherchieren. So erhältst Du Einblick, wie erfolgreiche Arbeiten aufgebaut sind und welche Argumentationsstränge bei der Verteidigung überzeugen. Außerdem lernst Du mehr über das Fachgebiet, das Du Dir ausgesucht hast, und weißt, was bereits erforscht ist und wo es vielleicht eine spannende Lücke für Dich gibt.  

Das Schreiben einer Doktorarbeit ist gewiss eine der größten Herausforderungen im Leben eines:r Wissenschaftlers:in. Doch ist der Weg erst einmal gemeistert, öffnen sich Tore zu neuen beruflichen wie auch persönlichen Horizonten. Dein Projekt „Doktorarbeit schreiben” kann beginnen! Mit Sorgfalt und Hingabe wird die Expedition zum Dr. ein unvergleichliches Abenteuer – gespickt mit Erkenntnissen, Erfolgen und vielleicht einigen Anekdoten, die Du später gern erzählst.