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IU Magazin - Rund ums Studium Wie funktionieren eigentlich Wartesemester?

Darum geht's
  • Was ist ein Wartesemester? 

  • Was zählt nicht als Wartesemester? 

  • Wie kannst Du Wartesemester nutzen? 

  • Alles rund um Wartesemester, was Du wissen musst! 


Artikel | Lesezeit: 5 Min. | 09. Feb 2023, verfasst von Stefka

Manchmal brauchst Du im Leben einfach etwas Geduld: Wirf nicht gleich die Flinte ins Korn, falls Du bei Deiner ersten Bewerbung zum Traumstudiengang nicht angenommen wirst. Viele Wege führen schließlich zum Ziel – und ein Mittel, um Deine Chancen auf einen Studienplatz zu verbessern, sind Wartesemester. Wie genau Wartesemester eigentlich funktionieren und was Du alles beachten musst, erfährst Du hier.  

Was hat es mit Wartesemestern auf sich?

Wenn der Andrang zum Studienstart besonders hoch ist, kann es sein, dass Du den Numerus clausus nicht ganz erfüllst und keinen Studienplatz ergatterst. Gerade bei einem Studiengang mit NC kommt das schon mal vor – und hier kommen dann die Wartesemester ins Spiel! Bevor wir uns näher mit Wartesemestern beschäftigen können, ist es erst einmal wichtig, die grundsätzliche Definition zu kennen.

Wusstest Du, dass weit über die Hälfte aller Studienplatzanwärter:innen ein oder mehrere Wartesemester zwischen Abschluss und Studienstart einlegen? Das hat manchmal mit persönlichen Gründen zu tun, aber auch die steigenden Studierendenzahlen tragen zu dieser Situation bei. Seit dem Sommersemester 2022 hat sich die ganze Situation mit der bundesweiten Reform des Auswahlverfahrens noch mal etwas verändert.  

Je nachdem welches Fach Du im Auge hast und an welcher Universität oder Hochschule Du Dich einschreiben willst, können also unterschiedliche Richtlinien zutreffen. Mach Dich auf alle Fälle vorher über eventuelle Sonderregelungen schlau. Keine Lust zu warten? An der IU Internationale Hochschule kannst Du in Studiengänge ohne NC starten – dafür musst Du nur ein paar Voraussetzungen fürs Studium erfüllen. Übrigens: Du kannst an der IU unter Umständen auch ohne Abitur studieren. 

Definition Wartesemester

Als Wartesemester zählt jedes Semester, an dem Du nach dem Erreichen Deiner Hochschulzugangsberechtigung nicht an einer deutschen Bildungseinrichtung eingeschrieben bist. Nicht gezählt wird dabei das Halbjahr, in dem Du Dein (Fach)Abitur abgelegt hast.  

Was zählt nicht als Wartesemester?

Grundsätzlich sieht es so aus: Solange Du an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist, zählt diese Zeit nicht zu Deinen Wartesemestern. Das gilt natürlich auch dann, wenn Du nur in einen anderen Studiengang hineinschnuppern willst oder wegen vergünstigter Sozialversicherungsbeiträge eingeschrieben bist. Diese sogenannte Parkstudienzeit wird gewertet, als ob Du regulär studierst. Ganz banal gesagt: Entweder studierst Du oder du “wartest”.  

Ausnahmen gibt es dann, wenn Du an einer Berufsakademie oder einer ausländischen Hochschule studierst. Beides hat keinen Einfluss auf Deine Wartesemester. Obwohl im Saarland statt Wartesemestern Deine Bewerbungssemester zählen – also die, in denen Du Dich tatsächlich auf einen bestimmten Studiengang beworben hast – hat Deine Bewerbung alleine sonst keine Auswirkung auf Deine Wartesemester. Wenn Du an einer Hochschule angenommen wirst, musst Du Dich allerdings auch an der jeweiligen Universität oder Hochschule einschreiben. Bewirbst Du Dich erneut auf ein Fach mit NC, beginnt auch Deine Wartezeit von vorne.   

Zeit sinnvoll füllen: Wofür kannst Du Wartesemester nutzen?

Nutze Deine Wartezeit effektiv! Es gibt schließlich viele Wege, um Deine Karriere voranzutreiben und neue Erfahrungen zu machen. Und was sind Deine Möglichkeiten nach dem Abi? Das hängt von Deinen persönlichen Präferenzen und Deinen beruflichen Zielen ab. Aber ein paar Beispiele, um die Wartezeit zu überbrücken, sind: 

  • Praktika: Du weißt schon genau, in welcher Branche Du arbeiten willst und welches Studium Du anstrebst? Dann kannst Du praktische Einblicke in Dein zukünftiges Karrierefeld bekommen. Auch falls Du noch nicht ganz sicher bist, kann ein Praktikum eine gute Wahl sein: Vielleicht findest Du Deinen Traumjob durch Ausprobieren? In jedem Fall sammelst Du etwas Arbeitserfahrung – und die ist Gold
    wert! 

  • Ausbildung: Du willst Medizin studieren? Wie wäre es dann zum Beispiel mit einer Ausbildung zur:m Rettungsassistent:in? So nutzt Du Deine Wartezeit und kannst vielleicht noch Pluspunkte im Zulassungsverfahren bestimmter Hochschulen holen. Außerdem schulst Du natürlich Dein Wissen und kannst Dir die Unterschiede zwischen Studium und Ausbildung näher ansehen.  

  • Bundesfreiwilligendienst oder Freiwilliges Soziales Jahr: Auch sinnvoll überbrücken kannst Du, indem Du Dich freiwillig in sozialen, kulturellen oder ökologischen Einrichtungen engagierst. So tust Du nicht nur was Gutes für die Gesellschaft, sondern kannst Dich auch persönlich weiterentwickeln und soziale Berufsfelder näher kennenlernen. 

  • Work and Travel/Au-pair-Aufenthalt/Sprachreisen: Neue Kulturen ganz nah kennenlernen und dabei
    die Sprache besser lernen? Gebongt! Als Au-pair bekommst Du besondere Einblicke in das Familienleben anderenorts und übst Dich darin, Verantwortung zu übernehmen. Fokussierter lernst Du die Sprache nur über eine Sprachreise – und Englisch ist inzwischen fast in jeder Branche ein Muss. Ein bisschen Geld dazu verdienen kannst Du außerdem bei Work and Travel Aufenthalten.  


Über all diese Möglichkeiten kannst Du Wartezeit sammeln und mit diesen Deine Chancen auf einen Studienplatz für ein zulassungsbeschränktes Fach erhöhen. Es ist übrigens nur ein Gerücht, dass jedes Wartesemester Deine Abiturnote um 0,1 verbessert – die Semester werden nicht direkt auf Deine Note umgerechnet, sondern sind nur ein weiter Faktor zur Studienplatzvergabe.  

Reform zu Wartesemestern seit Sommersemester 2022

Mit der Reform gibt es keine explizite Wartequote mehr. Die Berücksichtigung von Wartezeiten wurde in den Studiengängen Medizin, Zahnmedizin, Tiermedizin und Pharmazie sogar schrittweise abgeschafft. Stattdessen gibt es eine zusätzliche Eignungsquote.  

Deine Wartesemester: Was heißt das alles zusammengefasst?

Das waren ganz schön viele Infos und viele Details – außerdem ist natürlich jeder Einzelfall verschieden und es kann noch ganz andere Einflüsse geben, die Dir beim Karrierestart helfen oder Dir Steine in den Weg legen. Doch egal, ob Du gerade erst Deine Hochschulzugangsberechtigung in der Tasche hast oder mit 40 noch studieren willst: Es gibt immer einen Weg! In dieser kleinen Übersicht haben wir die grundsätzlichen Regelungen zu Wartesemestern noch mal für Dich zusammengefasst. 


Wartesemester gezählt 

  • Du machst eine Ausbildung. 

  • Du absolvierst ein Praktikum. 

  • Du bist im Ausland z.B. als Au-Pair unterwegs. 

  • Du machst ein FSJ/FÖJ. 

  • Du studierst im Ausland. (Es gibt einige Ausnahmen bei diesem Punkt!) 

  • Du bewirbst Dich auf ein Studium, allerdings immatrikulierst Du Dich nicht. 


KEIN Wartesemester 

  • Du bist an einer deutschen Hochschule oder Universität immatrikuliert. 

  • Du machst ein Urlaubssemester. (Während Du immatrikuliert bist.) 

  • Du bist zur Überbrückung immatrikuliert. (= Parkstudienzeit) 

Eine der größten Leidenschaften in meinem Leben? Definitiv das Storytelling! Im Marketing-Team an der IU Internationalen Hochschule kann ich das perfekt für meine Texte nutzen. Wenn ich gerade keine Wörter aneinanderreihe, bewege ich Hanteln, kritzle ich in mein Skizzenbuch oder fotografiere die Welt um mich herum.

Stefka

IU Redakteurin

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